Der Nachbar, der wutentbrannt seinen Balkon betritt, verweist uns mit harschem Ton „seines“ Daches und wir stehen kurz etwas perplex in der Kälte. Aber es ist ja nicht so, dass sich um uns herum nicht eine kleine Landschaft aus leicht gefrosteten Dächern erstreckt. Also Sachen gepackt. Etwas gekraxelt. Zack feddich – nächstes Dach. Auch gut.

Die Zäsur wirft uns aus dem Moment. Gar nicht so schlecht eigentlich. Das kann man nutzen. Also ändern wir ein paar Kleinigkeiten. Wilma lässt den Mantel fallen und ich reiche ihr einen breiten, grauen Schal. Die -10°C merke ich ihr nicht an. Meine Finger hingegen, sind mittlerweile rot und von der Kälte steif. Wilma jammert nicht, ist auf eine besondere Art und Weise bei sich. Ich muss nur wenig sagen, damit wir uns verstehen und sehe in der Situation die Bilder, die ich nur noch einfangen muss.

Und dann hebt Wilma die Arme und den Schal…

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