Als wir vom Dach kommen, ist Charlotte durchgefrohren. Wir machen uns frischen Ingwertee, reden, hören Musik. In Gregors Wohnung kann man sich einfach wohlfühlen. Während sich das Wasser im Kocher seinem Siedepunkt nähert, quatschen wir über dies und das. Theater, Fotografie, Musik und das nächste Outfit.

Der Tee ist fertig, heiß, leicht scharf, und sein Duft verbreitet sich in der Küche. Während ich Charlotte auf dem Stuhl sitzend fotografiere, um sie herumlaufe, ihr in die Augen sehe, die scheinbar durch meine Kamera und mich hindurchsehen, rezitiert sie in Gedanken still Gedichte, Maschà Kaleko, Fancois Villon. In der Stille verstehen wir uns  – es gibt so schöne Sprachen, in denen geschwiegen wird. Fotografie ist nur eine davon.

Das sind die Shootings, die ich so mag.

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