Katja und ich lernen uns 2016 kennen, als ich auf einer kleinen Shooting-Tour durch den Westen und Norden Deutschlands in Hamburg Halt mache. Damals treffen wir uns für unser erstes Fotoshoot in ihrer Wohnung. Dann schaffen wir es vier Jahre nicht mehr, uns wiederzusehen. Erst bei meinem kurzen Urlaub im vergangenen Oktober treffen wir uns kurzentschlossen wieder. Diesmal draußen. Im Dunkeln an der U Feldstraße.

Auch an diesem Abend ist es in Hamburg recht mild. Zwischendrin begleitet uns leichter Nieselregen, der den Straßen im Licht der Schanze einen seidig nassen Glanz verleiht. Mir ist nach ein bisschen Experimentieren. Ich will Doppelbelichtungen zwischen Portraits und Leuchtreklame fotografieren und versuche mir jedes Mal grob zu merken, welchen Ausschnitt ich im vorhergehenden Bild gewählt hatte. Die Realität: Es scheitert schon daran, mir zu merken ob ich überhaupt schon ein Foto gemacht habe oder nicht…

In meiner Mamiya ist an diesem Abend ein besonderer Film eingelegt. Ich habe etwas Sorge ihn zu shooten, da er zu einer Charge gehört, die zurückgerufen wurde. Ich bekam damals Ersatz, durfte den zurückgerufenen Film aber behalten. Mit der dringenden Empfehlung ihn nicht zu verwenden. Einen fast 15€-Film einfach wegschmeißen? Denkste.

Ergänzt wird diese Zitterpartie von einem hausgemachten Problem: ich hatte den Film etwas voreilig am Vortag in die Kassette meiner Mamiya eingelegt und keine zweite Kassette dabei. Zwischendrin wollte ich aber auf einem Fuji fotografieren. Blöd. Also alles unter die Bettdecke im dunklen Zimmer gesteckt und dann vorsichtig den Mittelformatfilm wieder auf Anfang gefummelt. Das ist komplizierter, als man es sich vorstellt. Wer das Vergnügen schon mal hatte, wird wissen wovon ich rede. Der Film war dann also etwas locker gewickelt. Aber siehe da – alles ging gut. Wer nicht wagt…

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