Es ist schon fast Mitternacht, als ich von meinem nächtlichen Shooting mit Helene von den Heuballen zurück ins Haus komme. Jott bereitet schon das Make-Up für Katha und Normen vor, als ich in die warme Stube komme. Ein paar Absprachen später fädle ich den Ilford Delta 3200 ins Magazin.

Das Set besteht aus einem schmalen Stück schwarzen Tuchs, das gerade so die Fläche hinter den beiden abdeckt. Ich nutze das 140mm Objektiv und leuchte Katha und Normen langsam ein. Ein einfacher Aufsteckblitz mit Softbox auf einem Stativ genügt. Der moderne Fernauslöser funktioniert auch hervorragend an der über 30 Jahre alten Kamera. Zugegebenermaßen schieße ich ein paar Testfotos mit meiner 5D Mark II. Dauerlicht wäre mir lieber gewesen – so hätte ich auf diese Testschüsse verzichten können. Aber nun gut.

Durch die halb offen stehende Tür klingen noch Musik und Stimmen aus dem großen Gemeinschaftsraum unserer Unterkunft. Wir hören über meine kleine Box selbst noch etwas Musik, sind konzentriert trotz aller Müdigkeit. Wir alle haben einen fotoreichen Tag hinter uns. Aber der Gedanke, der mich zu diesen Fotos bringt, lässt mich und auch die beiden vor meiner Kamera noch etwas durchhalten.

Ich stelle mir diese Fotos als eine Art Covershooting für ein imaginäres Musikduo vor. Elektro. Experimentell. Düster und konzeptionell changiert die Musik im Wechsel mit musikalischen Traumelementen. Und das sollen die Fotos bei aller deutlichen Darstellung der Menschen auch zeigen. Klare Kanten, starke Kontraste und ein grobes Korn mischen sich teilweise mit Unschärfe und Blicken ins Leere.

Mamiya RZ67 Pro II
Ilford Delta 3200
Scans vom Negativ

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