Eine Geschichte in sechs Akten. Weil das ein besonderes Shooting war.

Teil 1

Es dürfte erst letztes Jahr gewesen sein, als Coco und ich uns auf unerklärlichen Wegen auf Instagram entdeckt haben und wortlos gefolgt sind. So genau weiß das keine:r von uns beiden. Auf ihrem Profil gibt es keine Model-Fotos. Nur private Bilder, die aber eine Ästhetik vermitteln, die mich irgendwie fesselt. Auf meine Reaktion auf eine von Cocos Storys entsteht im April 2021 ein Gespräch. Und daraus schon sehr schnell der Plan für ein gemeinsames Shooting.

Coco weiß gar nicht so recht, warum ich gerade sie fotografieren will. So ganz ohne Erfahrung vor der Kamera. Und sowieso und überhaupt. Aber ich bleibe dabei. Und Coco auch. Hin und wieder schreiben wir, sind uns sympathisch, tauschen Musik aus. Hier und da Reaktionen auf neue Posts. Und schwuppdiwupp ist es Juni. Der geplante Termin rückt näher und die Aufregung – vor allem auf Cocos Seite – wird größer. Ich stelle ein Moodboard zusammen.

Am Freitagabend vor dem Shooting feiere ich mit Sophie Valentin und Andi Thurn noch unsere Vernissage bei Nimm Film in Leipzig. Wir stellen dort, im Rahmen des f.stop-Festivals, bis zum 14. August 2021 einige unserer analogen Arbeiten aus. Ein wunderbar leichter Abend mit Bier, guten Gesprächen und vielen lieben Gästen. Aber am nächsten Vormittag wird schon Coco auf der Matte stehen. Ich streiche also kurz nach Mitternacht die Segel und fahre zurück nach Halle, um noch eine Mütze Schlaf abzukriegen. Ich will ja fit sein. Die Taschen sind schon gepackt.

Samstag Vormittag, 11:43. Leipzig Hauptbahnhof. Coco und ich sehen uns auf Gleis 11 das erste Mal persönlich. Und irgendwie… funktioniert das ziemlich zügig mit uns. Ein bisschen Beschnuppern, noch ein paar suchende Gesprächspausen. Doch irgendwie kommt der Ball dann ins Rollen und hört damit bis heute nicht auf: die Wellenlänge stimmt.

Diese Fotos sind die ersten, die wir an diesem Tag zusammen machen.
Der erste Film, den ich an diesem Tag fotografiere. Kodak Gold 200.

Fortsetzung folgt…

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