Sonntag, der 6. Dezember. Frauke kommt am späten Abend nach einer langen Fahrt auf Deutschlands Autobahnen in Halle an, um sich von mir fotografieren zu lassen.
Vor grob vier Jahren habe ich sie auf einer gemeinsamen Abi-Fahrt in Lissabon gefragt, ob ich sie fotografieren dürfte. Damals waren wir beide noch nicht so weit. Heute hingegen sind wir es.

Frauke kommt allerdings nicht nur mit der einfachen Bitte um ein paar Fotos zu mir. Sie will sich von außen sehen – durch die Augen eines Anderen. Die Situation, in der sie sich momentan befindet, ist keine leichte und es war klar, dass dies ein emotionaler Besuch wird, bei dem ich mit meiner Kamera erstmal fehl am Platz wirken würde. Aber dem ist nicht so.
Ich fange direkt am ersten Abend an, Frauke zu fotografieren, zu dokumentieren wie sie gestikuliert, wie sie sich umsieht und wie sie mit ihrer Umgebung umgeht. Das schafft Vertrauen zwischen uns und nimmt ihr die Angst vor der Kamera…

Am nächsten Morgen sind wir, nach einer kurzen Nacht, früh auf den Beinen. Kaffee zum Frühstück und noch schnell die Zähne geputzt. Dann nimmt der Sonntag seinen Lauf – wir werden langsam warm und die Fotos nehmen Form an.

Fortsetzung folgt…

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