Carolin und ich haben uns vor einiger Zeit sozusagen auf dem Laufsteg kennengelernt. Damals hatte Carolin noch lange Haare. Und einfach so, weil sie es in ihrem Leben einmal machen wollte, schnitt sie sich die Mähne eines Tages ratzeputz ab. Kurz vor unserem Shooting hatte sie sich allerdings schon wieder dazu entschieden, die Haare wieder wachsen zu lassen. Zwei Zentimeter hatte sie bis zu diesem Tag etwa geschafft.

Als wir die ersten Fotos gemacht haben stellen wir beide fest, dass von diesen zwei Zentimetern 1,7 wieder weichen müssen. Fünf Minuten später stehen wir in Carolins Bad und ich schiebe den brummenden Rasierer in gleichmäßigen Bahnen über ihren Kopf während wir reden. Danach gehen wir wieder in ihr Zimmer. Durch das große Fenster fällt das kühle Licht des verregneten Tages weich in den Raum.

Carolin ertastet die samtig raue Struktur ihrer Couch. Die Wärme der nackten Haut ihrer Arme bricht das kühl abstrahlende Licht. Gemeinsam tasten wir uns Schritt für Schritt auf die Couch vor. Carolin vor, ich hinter der Kamera. Als sie sich das erste Mal auf das Sofa setzt strahlt Carolin eine Selbstsicherheit aus, wie ich sie in diesem Shooting von ihr noch nicht kannte. Aber sie bleibt zwischen den Zeilen des Schweigens trotzdem subtil mit Carolins ruhiger Ausstrahlung verwoben. Dieses dichte atmosphärische Geflecht, gepaart mit der Durchdringung des flächenhaft angeschnittenen Arrangements, macht für mich den Reiz dieser Serie mit diesem außergewöhnlichen Menschen aus.

Vielen Dank für dein Vertrauen Carolin.

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